Impressionen Demonstrator Microfactory mit Scaneinheit, Drucker,Cutter und Näheinheit
Impressionen Demonstrator Microfactory

Microfactories machen neue Geschäftsmodelle möglich

Die Situation

Um individuelle Produktion in kleinen Losgrößen wirtschaftlich umzusetzen, ist Industrie 4.0 eine wichtige Voraussetzung. Mithilfe der Digitalisierung können in einer sogenannten Microfactory ganze Prozessketten auf kleinstem Raum umgesetzt werden. Auch die Textilbranche kann von dieser Möglichkeit profitieren und damit ihre Kunden individueller bedienen. Kosten zu sparen, einzelne Arbeits- und Produktionsschritte zu vernetzen und Produkte in kleiner Stückzahl effizient zu fertigen, sind weitere Vorteile dieser Innovation. Zudem lassen sich damit Geschäftsmodelle erproben und textile Produkte regional und nah am Kunden produzieren.

Das Projekt

An den DITF wurde jetzt umfangreich untersucht, wie sich solche Microfactories umsetzen lassen. Im Fokus standen die Technik, die Skalierbarkeit, die informationstechnische Abstimmung der Prozesse und der Workflow. Untersucht wurde beispielsweise, wie sich unterschiedliche Substrate wie Baumwolle oder Polyester bedrucken lassen, welche Tinten (Pigment, Dispersion, reaktiv) sich eignen und wie sie sich fixieren lassen. Zudem wurden Aspekte der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit berücksichtigt. In dem Projekt wurde ein Demonstrator aufgebaut, mit dem sich die Prozesse und Services einer Microfactory flexibel durchspielen lassen. Damit lassen sich ganz verschiedene Geschäftsmodelle von kleinen und mittleren Betrieben modellieren und evaluieren. Im Projekt wurde auch ein Workshop-Konzept entwickelt, um das notwendige Wissen für die Bewertung, Gestaltung und Optimierung der Fertigung mithilfe der Versuchsanlage zu vermitteln.

Der Nutzen für den Mittelstand

Die erarbeiteten Lösungen versetzen Unternehmen in die Lage, eigene Geschäftsmodelle schnell und einfach in den Microfactories umzusetzen. Mit den Projektergebnissen werden die kleinen Fabriken noch flexibler und nachhaltiger. Schon bestehende textile Microfactories können damit leicht nach verschiedenen Kriterien bewertet werden, um die Strukturen und Prozesse besser an die Anforderungen der Unternehmen anzupassen. Mit Hilfe der virtuellen Modelle und des flexiblen Workflows können auch Lösungen für komplexere Produkte gefunden werden.

Ansprechpartner

Dr. Jürgen Seibold
juergen.seibold@ditf.de
+49 711 9340 430

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 20534 N.